Licht trennt bei Kameras die Spreu vom Weizen. Während typische Kompakte nur über kleine Sensoren verfügen, können übliche DSLRs mit 14,8 x 22,2mm großen Sensoren viel weniger Licht vertragen, ohne dass man ein Rauschen bemerkt und ggf. Kunstlicht benötigt. Trotzdem ist Fotografieren mit Blitz sinnvoll und auch je nach Bedarf notwendig. Meine mittlerweile betagte und bewährte Canon 450D wird durch das KF-570 II Blitzgerät spürbar aufgewertet. Hier kann der eingebaute Blitz zwar gut zum Aufhellen für nahe Objekte benutzt werden, aber man muss ein paar Regeln beachten. Das Blitz- und Umgebungslicht sollte einigermaßen ausgewogen sein, eine Überbelichtung ist nicht selten die Folge, da auch mit zugeschaltetem Bitz i. d. R. keine kürzeren Zeit als 1/200 Sekunde möglich sind. Automatikprogramme mit automatisch aufgeklapptem Blitz und z. B. 1/60 Sek. Verschlusszeit sind auch hier nicht sehr hilfreich und schrecken vom eingebauten Blitz eher ab. Man muss sich gleich zu Beginn beim KF-570 II Speedlite an den Gedanken gewöhnen, dass intelligentes Blitzen bedeutet, dass man sinnvollerweise manuell blitzt, also die Situation möglichst vor der eigentliche Aufnahmesituation bewertet und dann die erforderliche Lichtmischung 'optimiert'. Das hört sich leider einfacher an, als es in der Praxis der Fall ist. Hier muss man viel ausprobieren und tüfteln, denn Ziel dieses Gerätes ist es nicht einfach nur 'hellere' Aufnahmen zu ermöglichen, sondern das Blitzlicht möglichst ideal einzusetzen und so mehr herauszuholen, als es das eingebaute Blitzlicht (alleine) selbst kann. Eine Leitzahl 54 (ISO 100,Brennweite 180mm) ist hier natürlich dennoch schon ein Hammer, vor allem bei diesem Preis. Hier zahlt man für Original-Zubehör vergleichsweise ein Vielfaches von diesem Preis.Natürlich muss man dafür hier auch Kompromisse eingehen. Ein komfortabler Zugriff auf alle individuellen und Programmfunktionen der Canon EOS 450D etc. ist nicht möglich. Die entfernungsgekoppelte (kabellose) E-TTL-II-Blitzsteuerung für aktuelle EOS-Kameras, bei welcher sich außerdem deren Blitzgeräte als Slave-Blitz für kabelloses Blitzen einsetzen lassen ist so eine Sache. Eine umfängliche Automatik kann man hier natürlich auch nicht erwarten, es gibt ebenfalls keinen automatischen Weißabgleich, auch kein Erkennen der Sensorgröße. Man muss halt Handarbeit leisten, dann kann dieses Blitzgerät tatsächlich so einiges. Alternativ bietet wohl das Canon-optimierte KF-882 einiges mehr an Komfort, kostet dafür aber auch mehr.Die Bedienung muss man üben und sich an Motive herantasten, sonst wird das Resultat unter Umständen schlechter als ohne den Einsatz dieses Gerätes. So ist auch die Verwendung des im Lieferumfang enthaltenen Diffusors eine feine Sache. Dieser reduziert nicht nur die Blitzlichtstärke, sondern macht vor allem auch das Licht weicher. Das ist nicht nur bei Porträtaufnahmen eine gute Option. Dadurch, dass der der Blitzkopf umfangreich horizontal bzw. vertikal gedreht werden kann, können verschiedenste Winkel für direkte und indirekte Blitze voreingstellt werden. Die Bedienungsanleitung hat an dieser Stelle leider ein sprachliches Manko. Man sollte nämlich der englischen Sprache einigermaßen mächtig sein, um diese zu vertehen. Zum Glück sind etliche, verständliche Fotos vorhanden.Anspruchsvolle Amateure greifen wohl zu Equipment, welches mehr Komfort bietet, z. B. auch eine Fernbedienung. Aber man kann natürlich alles steigern, vor allem beim Einsatz mehrerer Blitzgeräte, die synchron gesteuert werden können und dann entfesselt blitzen. Hier wird aber dem ambitionierten und preisbewußten Fotografen ein imposantes und übrigens auch sehr gut verarbeitetes Blitzgerät zur Verfügung gestellt. Mit aufgesetztem Blitzgerät wird allerdings (wie bei anderen auch) das Gesamtgewicht nicht unerheblich gesteigert. Aber was tut man nicht alles für gute Fotos' Nicht für alle geeignet, da fehlende Automatik auch zu Enttäuschungen führen kann. Für alle anderen vergebe ich hier dennoch volle 5 Punkte.